Naturraum Mehringer: Höhe vielfältig - artenreich - schützenswert
- Mai 2022: SWR-Beitrag zum Gewerbegebiet Mehringer Höhe
- März 2022: Stellungnahme der BUND Kreisgruppe Trier – Saarburg im Auftrag des
BUND Landesverbandes Rheinland Pfalz - Dezember 2021: Stellungnahme Flächenbedarf
- Dezember 2021: Pressemitteilung zum Verwaltungsverfahren Mehringer Höhe
- Gemeinsame Presseerklärung der Umwelt- und Naturschutzverbände
BUND NABU - Rede von Svenja Ellwart, BUND-Kreisgruppe Trier-Saarburg, anlässlich der Demo am 21. März 2021
- Dürftige Datenlage: TV Leserbrief vom 21. März 2021
- Argumente zur Mehringer Höhe
- Die Europäische Wildkatze: Eine geschützte Art der Mehringer Höhe
Rolf Winkler - Zum Vorkommen der Wildkatze im Planungsgebiet Mehringer Höhe
Klaus-Peter Kugel & Rolf Winkler - Beobachtungen zur Nutzung der Bunkerruinen auf der Mehringer Höhe durch die Wildkatze (Felis silvestris) und Nachweis des Gartenschläfers (Eliomys quercinus)
Klaus-Peter Kugel & Rolf Winkler - An die Fraktionen der Kreistags Trier-Saarburg
BUND NABU POLLICHIA

Die Mehringer Höhe: Eine halboffene Landschaft mit Wiesen, Hecken und vereinzelten Gehölzen umrahmt von tiefgrünem Wald. Dieses Landschaftsbild hat der Mensch über Jahrhunderte geprägt und doch lässt dieser Anblick sich in Mitteleuropa immer seltener finden. Hecke, Wiese, Wald – all diese Strukturen bieten unterschiedlichen Arten Lebensraum. In Kombination mit der ungestörten Lage auf der Mehringer Höhe konnten sich hier eine Reihe von Arten ansiedeln! Die Wildkatze Felis silvestris zieht hier in alten Bunkerruinen ihre Jungen auf und profitiert deshalb besonders von der ungestörten Lage und Landschaftsstruktur. Da ein Großteil des mitteleuropäischen Bestandes in Rheinland-Pfalz vorzufinden ist, kommt uns hier eine ganz besondere Verantwortung für den Erhalt dieser bedrohten Tierart zu. Aufgrund ihrer hohen Lebensraumansprüche steht die Wildkatze für viele andere Arten, weshalb mit ihr biologische Vielfalt auf dem Spiel steht. Neben der Wildkatze kommen 44 weitere streng geschützte Arten auf der Mehringer Höhe vor. So lassen sich auf den freien Wiesen wärmeliebende Insekten, Kleinsäuger und bodenbrütende Vögel, sowie viele Fledermausarten finden. Dazu zählt beispielweise die Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii, die nur in völliger Dunkelheit jagt, weshalb nur die geringste Lichtverschmutzung für sie mit Lebensraumverlust verbunden ist. Auch der Gartenschläfer Eliomys quercinus kommt auf der Mehringer Höhe vor. Er gilt in etlichen europäischen Ländern als ausgestorben und verschwindet auch in Deutschland zusehends.
Der Lebensraum auf der Mehringer Höhe ist von einem Hecken- und Gehölzsaum von mehr als 10 km Länge geprägt. Hecken und weitere Feldgehölze sind von großer naturschutzfachlicher Bedeutung, da sie für Vögel, Wirbeltiere und Säugetiere wichtige Funktionen übernehmen. Dazu gehören die Nahrungsversorgung, aber auch die Funktion als Wohn-, Nist- und Brutplatz, sowie als Rückzugsgebiet und Wanderlinie. Dies ermöglicht es Insekten wie Wildbienen und Schmetterlingen sich in diesen Bereichen anzusiedeln. Die Feldhecken bilden aber auch einen Lebensraum für viele Pflanzenarten, insbesondere für Wildkräuter, die in wirtschaftlich geprägten Regionen seltener werden. Zudem sind sie ein wichtiges Element der Biotopvernetzung. In Kombination mit den alten halboffenen Bunkerruinen auf der Mehringer Höhe, die von den Tieren als Ruhestätten genutzt werden, bilden die Heckenlandschaften einen wichtigen Beitrag zur hier vorhandenen Artenvielfalt.
Ein weiterer Aspekt der ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die Lage zwischen zwei Flora-Fauna-Habitat-Gebieten. Diese sind Teil von „Natura 2000“, einem EU-weiten Netzwerk von Schutzgebieten, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, die biologische Vielfalt wiederherzustellen und zu erhalten. Um den Erhalt der Arten und Lebensräume zu gewährleisten sind Schutzgebiete über das gesamte Verbreitungsgebiet der Arten erforderlich und insbesondere der Austausch zwischen den Gebieten ist essenziell. Die FFH-Gebiete Fellerbachtal und Dhronhänge sind beide großflächig bewaldet, sodass die Mehringer Höhe mit ihren vielfältigen Heckenlandschaften eine ideale Verbindung bildet. Daher lassen sich unterschiedliche, sich ergänzende Lebensräume finden. Die Konzentration dieser vielfältigen sich ergänzenden Lebensräume auf der Mehringer Höhe in Kombination mit den beiden FFH-Gebieten ist für unsere Region einzigartig und somit dringend schützenswert.